In der landwirtschaftlichen Praxis werden nur solche Vereinfachungen der klassischen Bodenbearbeitung akzeptiert, die messbare wirtschaftliche und/oder organisatorische Vorteile aufweisen. Dabei geht es nicht nur um ihre aktuelle Dimension, sondern auch um ihre Auswirkungen auf die künftige Bodenproduktivität und die Umwelt im Allgemeinen. Derzeit scheint der Streifenanbau (Strip-Till) am effizientesten und wirtschaftlichsten zu sein. Im Wesentlichen handelt es sich um den Anbau von schmalen Streifen, auf denen Pflanzensamen gesät werden. In den Zwischenreihen, die mindestens 2/3 des Feldes ausmachen, wird der Boden nicht bearbeitet, ähnlich wie dies bei der pfluglosen Bodenbearbeitung oder Direktsaat der Fall ist. Im Gegensatz dazu nehmen bearbeitete Bodenstreifen nicht mehr als 1/3 der Fläche ein, auf denen durchschnittlich 50-75 % der Pflanzenreste verbleiben. Die Streifensaat verbindet die Vorteile der Tiefenbearbeitung, die den Boden auf das Wachstum und die physiologische Aktivität des Wurzelsystems der Pflanzen vorbereitet, mit den Vorteilen der Direktsaat, wie z. B. das Vorhandensein von Mulch zwischen den Reihen und eine weitgehende Reduzierung der Betriebsmittel (Abb. 2). Mit modernen Geräten können Sie nicht nur den Boden auf diese Weise bearbeiten, sondern auch in einem Arbeitsgang Mineraldünger in den Boden einbringen, Pflanzensamen aussäen und dabei Mikrogranulate, einige Pflanzenschutzmittel oder Samenkörner von Zwischenfrüchten ausbringen. Eine solche Art der Feldvorbereitung und Aussaat kann als „Technologie eines einzigen Arbeitsdurchgangs“ bezeichnet werden (Abb. 3).
Die Technologie Mzuri Pro-Til kann bei traditionell weit auseinander liegenden Kulturen wie Mais und Hackfrüchten, aber auch bei Raps und vor allem bei Getreide eingesetzt werden. Bei letzteren, die mit engem Reihenabstand angebaut werden, ist es sehr wichtig, dass Ernterückstände, z. B. Stroh, gut gehäckselt und über die gesamte Feldfläche verteilt werden, nicht aber nur innerhalb der Arbeitsbreite der Reinigungs- und Rüttelelemente des Mähdreschers. Andernfalls können sie die Bodenbearbeitung und Aussaat behindern und bei Landwirten eine negative Einstellung gegenüber der Streifensaat hervorrufen. Aus diesem Grund müssen die Pflanzenreste nach der Streifenbodenbearbeitung größtenteils zwischen den Reihen verbleiben, wo sie nützliche Aufgaben wie den Schutz des Bodens vor Degradation und Wasserverlust erfüllen. Sie sind versetzt zu den Reihen angeordnet, was eine präzise Aussaat und ein schnelles und gleichmäßiges Aufgehen der Pflanzen ermöglicht. Diese Bodenbeschaffenheit nach einem einzigen Durchgang des Mzuri-Aggregats für die Bodenbearbeitung, Vorsaat und Aussaat ist Voraussetzung für eine gute Gesundheit der Pflanzen in der nachfolgenden Vegetationsperiode.
Die Konstruktion der Maschine Mzuri ermöglicht es, mit nur einer Maschine günstige Bedingungen für Pflanzenwachstum und Ertrag zu schaffen. Den Auflockerungszinken können Elemente zum Schneiden des Pflanzenmaterials vorgeschaltet sein. Sie sind besonders nützlich, wenn nach der Ernte einer Vorfrucht oder als Ergebnis eines Zwischenfruchtanbaus lange, schlaffe, nicht brüchige Pflanzenstängel übrig bleiben. Durch den Schnitt werden die Rückstände in die Zwischenreihen zurückgedrängt. Dadurch wird die Gefahr, dass sie sich an den Bodenbearbeitungsschuhen der Maschine ansammeln, verringert. Die Anbauzinken sind mit Köpfen für die Ausbringung von Mineraldünger kombiniert. Der Dünger wird pneumatisch aus einem Tank zugeführt, der auch eine Saatgutkammer enthält. Das Fassungsvermögen des Tanks ermöglicht je nach Dosis eine ununterbrochene Arbeit auf mehreren Hektar. Die Konstruktion der Auflockerungszinken ermöglicht eine tiefe Lockerung eines schmalen Landstreifens, ohne sehr feuchten Boden aus tieferen Schichten an die Oberfläche zu „heben“. Dadurch wird verhindert, dass die aufgelockerte Schicht verklumpt und zugedeckt wird, was sich positiv auf das Aufgehen der Pflanzen auswirkt. Hinter jedem Lockerungselement befindet sich ein Reifenrad. Baulich dient es der Traktion und agrotechnisch dem Kneten. Die Räder verdichten den von den Lockerungszinken zu stark gelockerten und durchlüfteten Boden und „füllen“ die Lücken, nachdem sie ihn passiert haben. Diese Lücken sind nicht groß, aber auf schweren Ton- oder Lehmböden schließen sie sich nicht von selbst. Unter solchen Bedingungen können die Pflanzenwurzeln, die keinen Kontakt zum Boden haben, kein Wasser und keine Nährstoffe aufnehmen.
Die Säscharen werden in die gelockerten und anschließend verdichteten Bodenstreifen eingebracht. Jede Einheit, die unabhängig voneinander aufgehängt und mit einem Andruckrad ausgestattet ist, passt sich perfekt an die Unebenheiten des Feldes an und legt das Saatgut in einer gleichmäßigen Tiefe ab. Die austauschbaren Schararbeitselemente ermöglichen je nach Ausführung die Reihen- oder Streifensaat in gelockerten Böden. Die Auswahl der Art der Saatgutablage im Boden hängt von den Anforderungen der angebauten Kultur und den Bodenverhältnissen ab. Die Enden der Säscharen sind mit Flügeln ausgestattet. Ihre Aufgabe besteht nicht nur darin, das Saatgut in einer leicht vertieften Furche abzulegen, sondern auch Pflanzenreste und Erde aus dem Saatstreifen in die Zwischenreihen zu schieben und eine „Minifurche“ zu bilden. Eine solche Feldkonfiguration nach dem Durchgang des Aggregates Mzuri Pro-Til begünstigt die Rückhaltung von Schnee rund um die Wurzelhälse und die Bestockungsknoten der Winterpflanzen, das Eindringen von mehr Wasser in die Wurzelwachstumszone bei Regenfällen sowie die Anhäufung von Granulat aus Mineraldünger, der nach der Ernte ausgebracht wurde, in den Furchen. Beim Anbau von Kulturen, die eine sehr niedrige Mähhöhe erfordern, wie z. B. Sojabohnen, kann zum Vermeiden von Unebenheiten im Feld eine anders gestaltete Scharspitze und/oder ein Striegel- und Einebnungselement verwendet werden, das optional hinter den Säscharen montiert wird. Ein wichtiger Bestandteil der Aussaatsektion des Geräts ist das Andruckrad. Neben der bereits erwähnten Aufgabe, eine bestimmte Aussaattiefe einzuhalten, dient es auch als Andruckwalze. Dadurch wird der Boden im Saatbeet verdichtet und die Wasseraufnahme erhöht, was die Keimung beschleunigt. Die Rolle dieses Konstruktionselements von Mzuri Pro-Til zeigt sich in der Möglichkeit, die Spurweite der Räder entsprechend der angebauten Pflanzenart, der Aussaatmethode (in Reihen oder Streifen) und den Bodenbedingungen zu wählen. Dadurch wird ein schnelles, vollständiges und gleichmäßiges Aufgehen der Pflanzen unter allen agrotechnischen und standörtlichen Bedingungen erreicht.
Trotz der Begrenzung auf einen einzigen Arbeitsdurchgang mit der Maschine ist zudem das Ausbringen von Mikrogranulatdünger möglich, der das anfängliche Pflanzenwachstum stimuliert. Darüber hinaus ermöglicht die ein Zubehörteil von Mzuri-Pro Til darstellende Ausbringungsvorrichtung das Ausbringen bestimmter Pflanzenschutzmittel. Außerdem kann sie zum Aussäen kleiner Samen von Zwischenfrüchten verwendet werden.
Die moderne Konstruktion von Mzuri Pro-Til ermöglicht die Durchführung mehrerer agrotechnischer Behandlungen in einem einzigen Arbeitsgang. Der Einfluss agrotechnischer Maßnahmen auf die Bodeneigenschaften, vor allem auf die Dichte und die Feuchtigkeit vor der Aussaat, wird in der nächsten Ausgabe des Magazins behandelt.